Im frühen 19. Jahrhundert entstand auf Cuba eine besondere Tanz- und Liedform, die nach der Hauptstadt Havanna benannte Habanera. Sie zeichnet sich durch langsame Bewegungen und 2/4-Takt aus. Ürsprünge der Habanera sind der englische Country-Dance und der in Frankreich und Deutschland beliebte Kontertanz (Contredanse). Kubanische Musiker formten daraus unter Einbeziehung karibischer Einflüsse die Habanera. Durch den ständigen Kontakt und Austausch Spaniens mit Cuba gelangte die Habanera zunächst als ?Tanz aus Havanna? zu großer Beliebtheit. Später wurde sie die populärste Liedform spanischer Seeleute, die sie in ihren Hafenkneipen in langen Nächten sangen. Auch heute noch wird die Habanera in Tavernen katalanischer Küstenorte gerne gesungen, so auch in Palamós in der Taverne ?Pepa Caneja? wo regelmäßig am Wochenende (ab Mitternacht) Habaneras gesungen werden. Die großen sommerlichen Habanera-Festivals, die in Calella de Palafrugell und Palamós stattfinden sind über die Grenzen Kataloniens hinaus berühmt.
Ein Beispiel für eine bekannte Habanera ist Palamós' schöne Stadthymne ?El Canó de Palamós?. Sie wurde von Lluis Ortega-Monasterio getextet und komponiert. Aus Anlass der 3. Palamós-Tage hat Siegfried Carl, ganz nah am katalanischen Original, eine deutsche Nachdichtung geschaffen, die beim großen Palamós-Abend der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: